Grundlagen Veranstaltungsmanagement: Themen, Theorien und Methoden

Die systematische und wissenschaftliche Beschäftigung mit der Veranstaltungswirtschaft und dem Veranstaltungsmanagement hat sich in den vergangenen Jahren (nicht nur) in Bachelor- und Masterstudiengängen an deutschen Hochschulen und Universitäten zunehmend professionalisiert und differenziert. Die Erträge eigenständiger Forschung sind vermehrt erkennbar und zugänglich geworden. Die Literaturlage mit Blick auf Lehrbücher für das Fach zeigt sich inzwischen facettenreich und tiefgründig. Handbücher erscheinen und fassen den Entwicklungsstand einer mehr und mehr als eigenständig erkennbaren Disziplin Veranstaltungsmanagement insgesamt oder für einzelne Teilbereiche zusammen. Sie geben Zeugnis von einer zunehmenden Reife der akademischen Disziplin.

Das nunmehr dritte Event Education Symposium an der Hochschule Hannover zog Bilanz und erörterte Themen, Theorien und Methoden des Veranstaltungsmanagements in seiner ganzen Breite. Mit welchen Themen oder Erkenntnisgegenständen beschäftigt sich das Veranstaltungsmanagement in Forsche und Lehre? Welche Theorien werden verwandt, um Veranstaltungswirtschaft zu erklären und wie werden sie im Studium erarbeitet? Welche Methoden finden bei der Erforschung von relevanten Sachverhalten in Bezug auf die Veranstaltungswirtschaft besondere Berücksichtigung? Diese und weitere Fragen sind Gegenstand des jetzt erschienenen Werks, zu dem renommierte Autorinnen und Autoren der Disziplin Veranstaltungsmanagement beigetragen haben.

Prof. Stefan Luppold von der Dualen Hochschule Baden-Württemberg, Ravensburg, führt in das Thema Räume als Gegenstand der Ausbildung im Studiengang Eventmanagement ein und erläutert den Entstehungszusammenhang des Moduls „Venue Management“ im Studiengang „BWL– Messe-, Kongressund Eventmanagement“ seiner Hochschule. Dr. Melanie Stehr, MBA, MA, Leipzig Graduate School, erörtert die Rolle von Messen bei der Informationssuche im B2B-Beschaffungsprozess. Die beiden Autor:innen eröffnen mit ihren Beiträgen den neuen Tagungsband. Unter der Überschrift "Stellen Sie noch aus, oder ko-kreieren Sie schon?" diskutiert Gernot Gehrke in seinem Beitrag Chancen und Herausforderungen der Theorie der Ko-Kreation für Forschung und Lehre im Studienfach Veranstaltungsmanagement im Kontext von Kongressen und Messen. Prof. Dr. Isabelle Thilo, ebenfalls Hochschule Hannover, skizziert in ihrem Beitrag zur Erlebnisökonomie theoretische Ansätze und Anwendungsbezüge im Studiengang Veranstaltungsmanagement. Dazu beleuchtet sie die Grundlagen der Erlebnisökonomie und deren praxisnahe Integration in das Studienfach Veranstaltungsmanagement. Prof. Thomas Sakschewski und M.Eng.Andreas Gürich, beide von der Berliner Hochschule für Technik, eröffneten die Beiträge im Symposium zum Thema Methoden mit einer Präsentation über Visuelle Feldforschung als Methode im Forschungsprojekt Architekturen der Sicherheit. Daniela Spott de Barrera M.A, Hochschule Hannover, beschrieb Design-Thinking als Methode in Praxisprojekten, und Prof. Dr. Dirk Hagen, Duale Hochschule Baden-Württemberg, Ravensburg, referierte über „Forschendes Lernen“ als Konzept zur Methodenkompetenzentwicklung von Studierenden. Für den Sammelband hat Dirk Hagen gemeinsam mit Dara V. Gavea den Aufsatz Event Education: Research-based learning as a concept for developing students’ methodological skills autorisiert. Andreas Gürich und Thomas Sakschewski stellen ihre Erkenntnisse mit dem Kapitel Die Methode der visuellen Feldforschung im Forschungsprojekt Architekturen der Sicherheit zur Diskussion, und Daniela Spott de Barrera bilanziert in ihrem Beitrag Lehrerfahrungen aus einem Praxisprojekt unter dem Titel Design Thinking in Praxisprojekten: Eine Lehr-Methode mit Zukunft? als Rückblick auf ein digitales Innovations- und Lern-Experiment.

Das Buch ist im Springer-Verlag erschienen und kann hier abgerufen werden.