08.03.2022

Praxisphasenprojekt 2: Automatische und halbautomatische Verfahren zur Formalerschließung

Bericht von Alisa Held und Anna Pläp: Um uns mit Verfahren mit der automatischen und halbautomatischen Formalerschließung in unserer Bibliothek (ZBW Kiel) auseinander zu setzen, fiel die Entscheidung für uns, dieses Thema als Praxisphasenprojekt zu behandeln.

Die Kombination aus der Anwendung der Katalogisierung im Arbeitsalltag und den im Studium erlernten Grundlagen der Informatik fanden wir dabei sehr reizvoll. Das Projektziel war es, die Verfahren, die innerhalb der ZBW bereits getestet worden sind, noch einmal zu evaluieren und nach neuen Tools, die die Katalogisierung vereinfachen können, zu recherchieren. Konkret waren dies die Verfahren Zotero, C3 von ImageWare, WinIBW - Skripte, Excel-Tabellen und AutoHotKey. Die Kolleg:innen im Haus haben uns dabei tatkräftig unterstützt.

Zusammenfassend konnten wir feststellen, dass die Software Zotero für einige Bereiche unserer Katalogisierung sehr vielversprechend ist. Zotero ist ursprünglich ein Literaturverwaltungsprogramm, das mithilfe von COinS und Translatoren den Quelltext von Webseiten ausliest und dann über ein Skript in das gewünschte Format überträgt. Dies können z. B. PICA-Felder sein. Dafür müssen die Verlagsseiten entsprechend ausgezeichnet sein, was leider nicht immer der Fall ist. Die Anwendung C3, eine Software, die Titel, Verfasser:innen und Seitenzahl aus gescannten Inhaltsverzeichnissen in eine Titelaufnahme exportiert, ist zu aufwändig und bietet zu wenig Datenmaterial. Die Idee, Titeldaten von Webseiten in eine Excel-Tabelle zu kopieren und über AutoHotKey in eine Titelaufnahme zu transferieren, kam uns gegen Ende des Projektes und wird im Nachgang weiterverfolgt.

Für die alltägliche Arbeit hat die ZBW einige WinIBW-Skripte im Einsatz. Im Rahmen des Projektes haben wir uns erklären lassen, wie diese aufgebaut sind und was beim Skriptschreiben beachtet werden muss. Uns ist es gelungen, eigene Skripte zu schreiben, die wir nun auch regelmäßig anwenden. Diese praktische Umsetzung hat uns Freude bereitet und es war ein gutes Gefühl, dabei im Studium erlernte Inhalte anwenden zu können.

Insgesamt hat uns die Praxisphase 2 mit viel neuem Wissen bereichert. Die erlernten Inhalte aus dem Studium auf den Arbeitsalltag zu übertragen war sehr spannend und lehrreich. Es gab einen Anreiz, in welche Richtung der Beruf nach dem Erreichen des Bachelor-Abschlusses gehen kann. Das Thema, was wir gewählt haben, war sehr umfangreich und wir mussten uns in einige Teilbereiche zusätzlich einlesen, z. B. die Skriptsprache Javascript. Dafür waren die zehn Wochen nicht ganz ausreichend, sodass wir einige Themen wie die Anwendung von AutoHotKey offenlassen mussten. Daher hätten wir das Projektthema für die Praxisphase rückblickend etwas besser eingegrenzt.