09.05.2022

Auslandsstudium in Vilnius

Im Januar war der Tag gekommen, und das große Abenteuer begann. Es fegten unendlich viele Fragen durch den Kopf.

Ist alles Notwendige vorbereitet? Wie schwierig wird es sein sich auf das Englisch einzustellen? Wie werden die Mitbewohner sein? Wie viele werden wir sein? Wie wird es sein ausschließlich zu studieren und nicht zusätzlich zu arbeiten? Wird der Unterschied zwischen Universität und Fachhochschule zu groß sein?

 

All diese Fragen haben sich binnen der ersten zwei Wochen aufgelöst: Die Umstellung zu Englisch ging sehr schnell und das Vokabular kam ganz von allein. Die Mitbewohner sind die besten, die man sich wünschen kann. Die Vorlesungen sind gut nachvollziehbar und der Unterschied zur Fachhochschule spürbar, aber nicht im negativen Sinne.

 

Das alltägliche Leben hielt einige Überraschungen parat. Die Läden sind an Sonntagen und Unabhängigkeitstagen geöffnet, nach 20 Uhr und vor 9 Uhr kann kein Alkohol gekauft werden und zu verstehen was genau man einkauft war aufgrund der Sprache eine kleine Herausforderung.

 

Im Januar war Vilnius noch ein Winterwunderland, was die ersten paar Tage noch faszinierend und schön war, sobald der Alltag dort losging, allerdings langsam seinen Reiz verlor. Einen Monat später zeigte sich die Stadt von einer anderen Seite. An sonnigen Tagen war es schon möglich in der Sonne zu sitzen und man lief den einem oder anderem mit Sonnenbrand über dem Weg.

 

Die Lage in der Ukraine ging den Menschen in Litauen sehr nahe. Bevor der Krieg ausgebrochen ist, merkte man bereits eine gewisse Unsicherheit. Die Unterstützung und die Reaktionen auf den Krieg sind seit dessen Ausbruch groß. Fast wöchentlich findet eine Demonstration vor den jeweiligen Botschaften oder in der Innenstadt statt. Der geschichtliche Hintergrund ist spürbar. Die Dozenten verknüpfen den Krieg in vielen Vorlesungen mit der Theorie und es gibt einige Angebote, für Studierende, wenn diese psychische Unterstützung brauchen.

 

Schon in den ersten zwei Monaten haben wir unheimlich viel erlebt.

 

Wenn das jemand liest und überlegt ein Auslandssemester zu machen, es lohnt sich!

 

Erfahrungsbericht der Studierenden Dana Thoß und Leopold Paris.