»Zwischenzeit«

27.01.2022 - 06.02.2022
12:00 Uhr - 18:00 Uhr

Ausstellung von 16 Absolvent*innen des Studiengangs Fotojournalismus und Dokumentarfotografie der Hochschule Hannover | 27. Januar bis 6. Februar, täglich von 12 bis 18 Uhr.

 

Zwischen dem Gefühl einer neuen Normalität und dem drohenden Verlust von wiedergewonnenen Freiheiten, heißt es urplötzlich wieder Luftanhalten.

 

Noch einmal werden die Absolvent*innen des Studiengangs Fotojournalismus und Dokumentarfotografie vor die Herausforderung gestellt, bei anhaltender Unordnung von Richtlinien und Beschränkungen ihre Geschichten zu erzählen. 3G, 2G, 2G+ oder lieber gar nicht hingehen? Während alles wieder herunterfährt, heißt es den Antrieb nicht verlieren. Noch einmal Zähne zusammenbeißen und weiterhin gemeinsam Fragen stellen. Denn wozu brauchen wir eigentlich Klimaarchive? Warum spendet man seinen Körper nach dem Tod? Wie fühlen sich Seeleute, die die Hälfte ihres Lebens auf dem Meer verbringen? Warum haben manche Menschen permanent Angst? Was bleibt von der polnischen Demokratie?

2022 Foto "Zwischenzeit" von Daniel Nide

Foto "Zwischenzeit" von Daniel Nide


 

Und überhaupt, was ist das für eine Zeit?

In »Kein festes Land« dokumentiert Camilla Ackermann den noch heute existierenden Torfabbau bis hin zu wiedervernässten und renaturierten Mooren.

Die Suche nach Uran spielte gerade im Kalten Krieg für den Atombombenbau eine wichtige Rolle. In Anne Werners »Was bleibt- Das Erbe der Wismut« werden die Folgen des Menschen- und Umwelt zerstörenden Raubbaus im Erzgebirge gezeigt.

Die Arbeit »Am Anfang steht der Tod« von Julia Bellack beschäftigt sich mit dem Thema Körperspende zum Zwecke der medizinischen Ausbildung.

Gino Dambrowski geht in seiner Arbeit »Die Beschissenheit der Dinge« der Frage nach, was es bedeutet als Arbeiterkind in einer strukturell schwachen Region geboren zu sein.

In seiner Arbeit »Knurren der See« geht Niklas Grüter der Frage nach, wie sich Arbeitsbedingungen, Heimweh und die aktuelle Pandemie auf das Leben und Arbeiten von Seeleuten auswirkt.

Jan Richard Heinicke beschäftigt sich in »Past is Now« mit der Arbeit von Paläoklimatologen, die durch Klimaarchive das Klima der Vergangenheit untersuchen und uns helfen die Erde besser zu verstehen.

Angststörungen gehören zu den häufigsten psychischen Erkrankungen in Deutschland. In der Arbeit »There is no Peace in Silence« untersucht Teresa Halbreiter übersteigerte Ängste, ihre individuellen Auslöser und Auswirkungen.

In seiner Reportage aus Zentralafrika erzählt Lando Hass über die vom Tier auf den Menschen übertragbaren Infektionskrankheiten, wie auch COVID-19, die über die letzten Jahre stark zunahmen.

Nicole Heinsohn erzählt mit »Cafetera« die persönlichen Geschichten von vier Frauen aus dem kolumbianischen Kaffee Business. Sie alle sind Vorreiterinnen in den Bereichen Gleichberechtigung, Nachhaltigkeit und fairen Arbeitsbedingungen.

Der Mühlenberger Canarisweg ist ein Problemviertel und das Zuhause von 1100 Menschen aus über 50 Nationen. Katrin Kutter begleitet in ihrer Arbeit »Sag niemandem, wo Du wohnst!« Menschen in dem sozialen Brennpunkt Hannovers.

Eine Hafenrundfahrt der etwas anderen Art: Der Fotograf besucht Menschen, die für uns die Waren aus Übersee in Empfang nehmen. Daniel Nide beleuchtet in seiner Reportage anhand verschiedener Berufe schlaglichtartig den Strukturwandel im Hamburger Hafen.

Mit seiner Arbeit »Echte Männer mögen keine süßen Feigen« begibt sich René Lohse auf die Suche nach der Komplexität der Bedeutung von Männlichkeit(en). Dabei lässt er die Frage der sexuellen Identität bewusst offen, um die eigene Wahrnehmung beim Betrachten zu hinterfragen.

Unter dem Vorwand der Erneuerung hat die Regierungspartei PiS in den vergangenen Jahren die polnische Demokratie Stück für Stück dekonstruiert. Agata Szymanska-Medina spürt in ihrem Projekt der Zerlegung der Rechtsstaatlichkeit nach und nimmt diejenigen in den Blick, die sie verteidigen.

Das Projekt »10 Punkte?«  bringt ein halbes Jahr lang Einblicke in das Handball-Bundesliga-Team des TVB Stuttgart. Die Fotodokumentation von Tom Weller, die als multimediales Projekt veröffentlicht wird, begleitet das Team zwischen Sieg, Niederlage, Freude, Leid, Pessimismus und Zuversicht.

Der Anarchismus steht als soziale und politische Ideologie dem Kapitalismus gegenüber und strebt ein gleichberechtigtes, solidarisches, herrschaftsloses Miteinander innerhalb der Gesellschaft an. Tom Zelger untersucht in seiner Arbeit »Beyond Chaos«, was sich hinter dieser Ideologie verbirgt.

Mutter Russland war einst für ihre strengen Winter gefürchtet. Der Klimawandel geht jedoch auch an ihr nicht spurlos vorbei. Maximilian von Lachner begibt sich mit »Wenn Mutter nicht mehr friert« auf eine dokumentarische Spurensuche in die Zukunft eines riesigen Land.

Fotos: Camilla Ackermann | Julia Bellack | Maximilian von Lachner | Anne Werner | Lando Hass | Daniel Nide