31.01.2019

Kevin Höing erhält Niedersächsischen Förderpreis für das gestaltende Handwerk

Kevin Höing, Leiter der Metallwerkstatt an der Fakultät III, hat für seine handgefertigten Fahrräder den mit 2.500 Euro dotierten Niedersächsischen Förderpreis für das gestaltende Handwerk erhalten.

Seine maßgeschneiderten Räder bestechen durch ihre besondere, raue Konstruktionsweise, ihre Form und Farbigkeit. Seine Räder sind von einer visuellen Sperrigkeit, mit der sie aus der Welt der glänzenden Alu-Fahrräder deutlich herausstechen. Zu sehen ist Höings Arbeit vom 26. Januar bis zum 23. Februar in der Handwerksform Hannover, Berliner Allee 17. 

„Das gestaltende Handwerk steht immer wieder vor neuen Herausforderungen“, erklärte Niedersachsens Wirtschaftsminister Dr. Bernd Althusmann bei der Übergabe des Niedersächsischen Staatspreises. „Es muss sich in Zeiten von Massenkonsum, weltumspannender Kommunikation und wöchentlichen Sortimentswechseln mit seinen Produkten gegenüber industriell gefertigten Waren behaupten. Dies kann nur gelingen, wenn Handwerkerinnen und Handwerker ihre Stärken nutzen: individuelle Fertigung, bewusste Materialauswahl, exzellente Verarbeitung und das richtige Maß an Innovation bei der Produktion und Vermarktung.“

Der mit 5.000 Euro dotierte Niedersächsische Staatspreis für das gestaltende Handwerk ging an den Steinmetz- und Steinbildhauermeister Uwe Spiekermann aus Langenhagen. Mit den Niedersächsischen Förderpreisen für das gestaltende Handwerk wurde neben Metallbauer Höing auch der Tischler Alexander Claas aus Burgdorf ausgezeichnet. Beide Preise sind mit jeweils 2.500 Euro dotiert. Den Unternehmenspreis „Erfolgsfaktor Design“ in Höhe von 3.000 Euro überreichte der Minister an die Firma Resch Manufaktur - Sehen aus Lüneburg.

Seit 1958 würdigt das Land Niedersachsen das hohe Niveau des handwerklichen Designs in Niedersachsen durch den Staatspreiswettbewerb und die Vergabe der Preise. In der aktuellen Wettbewerbsrunde wurden rund 200 Exponate eingereicht und durch eine fünfköpfige Jury bewertet.

Uwe Spiekermann, der mit dem Niedersächsischen Staatspreis für das gestaltende Handwerk 2019 ausgezeichnet wurde, ist weit über die Grenzen von Hannover hinaus als Fachmann für personenbezogene Grabmale bekannt. Er beschreitet mit seinen Arbeiten formal ungewöhnliche Wege, die über das, was in seinem Handwerk normalerweise üblich ist, weit hinausgehen. Damit geben seine Werke der Bestattungskultur in Deutschland neue Impulse. Ihm gelingt der Spagat, die verschiedenen Ansprüche, die an ihn als Dienstleister gestellt werden, harmonisch miteinander zu verbinden. Seit mehr als 30 Jahren ist der engagierte Steinbildhauer in seinem Beruf tätig. 

Alexander Claas, Tischler, ist Spezialist für individuelle E-Gitarren. Seit früher Jugend gilt die Leidenschaft des 26-Jährigen den elektrischen Gitarren. Sein Ziel, das perfekte Instrument zu schaffen, hat ihn zu seinem Beruf getrieben. Mit seinem Gitarrenmodell Moby Dick hat er ein Instrument auf den Markt gebracht, das weltweit seinesgleichen sucht. Handwerk und Hightech gehen bei diesem Gitarrenmodell, das bereits mit dem Bayerischen Staatspreis für technische Innovation im Handwerk ausgezeichnet wurde, Hand in Hand. Erstklassiger Sound, Ergonomie, und herausragendes Design verbinden sich bei der von Alexander Claas entwickelten Gitarre in einzigartiger Weise. Ein individuelles High-End-Produkt made in Germany, handgefertigt in einer Tischlerwerkstatt in Burgdorf und professionell weltweit vermarktet über das Internet: Das ist absolut preiswürdiges Handwerk, befand die Jury und erkannte Alexander Claas einen der beiden Förderpreise des Gestaltungswettbewerbs zu.

Zum vierten Mal wurde im Rahmen des Wettbewerbs zum Niedersächsischen Staatspreis für das gestaltende Handwerk ein Unternehmenspreis „Erfolgsfaktor Design“ vergeben. Die Jury hat einstimmig entschieden den Augenoptikermeisterbetrieb von Peter Resch, die RESCH Manufaktur – Sehen in Lüneburg, mit diesem Preis auszuzeichnen. Als Basis für die Bewerbung wurden auch in dieser Wettbewerbsrunde die Internetseiten der Handwerksunternehmen herangezogen. Der Webauftritt des Augenoptikerbetriebs macht nach Ansicht der Jury deutlich, dass das Unternehmen über eine durchgehende Designorientierung verfügt, die sowohl in den angebotenen Produkten wie auch in der Kommunikation im Internet (Website, Social-Media-Kanäle) bis hin zur Firmenkleidung sichtbar wird. 

Vom 26. Januar 2019 bis zum 23. Februar 2019 wird in der Handwerksform Hannover, Berliner Allee 17, 30175 Hannover, die Staatspreisausstellung mit allen Wettbewerbs- und Siegerarbeiten gezeigt. Die Ausstellung ist von Dienstag bis Freitag, 11 bis 18 Uhr und Samstag von 11 bis 14 Uhr geöffnet. Zur Ausstellung erscheint ein Online-Katalog, der im Internet zum Download bereit steht unter www.hwk-hannover.de/staatspreis2019.

Foto: Franz Fender