Das Angebot an Bachelor- und Masterstudiengängen deutschsprachiger Hochschulen und Universitäten, das auf eine Tätigkeit in der Veranstaltungswirtschaft vorbereitet, hat sich in den vergangenen Jahren vervielfältigt, professionalisiert und differenziert. Die Anzahl von Publikationen in Forschung und Lehre nimmt stetig zu und deckt unterdessen ein breites Spektrum ab. Handbücher bilden den Entwicklungsstand einer zunehmend als eigenständig erkennbaren Disziplin Veranstaltungsmanagement insgesamt oder für einzelne Teilbereiche ab. Sie geben Zeugnis von einer zunehmenden Reife der akademischen Disziplin.
Das Event Education Symposium soll am 10. Juni 2022 in Hannover Bilanz ziehen und fragt nach den Theorien, Methoden und Themen der Disziplin Veranstaltungsmanagement.
Call for Papers in deutscher Sprache - Call for Papers in englischer Sprache
Theorien
Wenn von Theorien die Rede ist, wird im Veranstaltungsmanagement wie meist in den Sozialwissenschaften auf Ansätze mittlerer Reichweite zurückgegriffen, die über beschreibenden und erklärenden, seltener auch prognostizierenden Charakter verfügen. Ansätze wie die Service Dominant Logic, Value Co-Creation oder Experience Economy werden in jüngeren Publikationen vermehrt aufgegriffen; seltener sind Beispiele für die Einbettung in die Soziale Netzwerktheorie, Motivations- oder Diffusionstheorie o.a. zu finden. Welche Theorien oder Ansätze werden aktuell verwandt, welche weiteren genutzt, um Veranstaltungswirtschaft zu erklären, und wie werden sie im Studium erarbeitet?
Methoden
Klassische sozialwissenschaftliche Methoden wie Experten(-Interview), Befragung oder Gruppendiskussion sind seit langem etablierter Bestandteil der Forschung im Veranstaltungsmanagement. Allerdings werden auch aufwändigere Methoden wie die Szenarioanalyse, Delphi-Panels, Case Studies, Regressionsanalysen etc. in Forschungsprojekten zunehmend eingesetzt und sichtbar. Auf welche Weise gelingt es, Methoden in die Studiengänge einzubetten, zu erklären und anzuwenden, und welche werden dabei besonders berücksichtigt?
Themen
Mit der Entwicklung aus betriebswirtschaftlichen Studiengängen heraus wird Veranstaltungsmanagement häufig auf den Bereich der Unternehmenskommunikation bezogen, bei der kommunikationspolitische Instrumente wie Event Marketing oder Messen zum Gegenstand werden. Der Blick auf den Tourismus als frühere Mutterdisziplin öffnet den Blick für Bereiche wie Destinationsmarketing oder Stadtentwicklung durch Veranstaltungen. Kunst und Kultur haben zuletzt insbesondere Festivals und weitere Musikformate in Mittelpunkt gerückt. Zahlreiche Studiengänge beschäftigen sich aber auch mit Sport(Management) und Freizeitwissenschaften. Wie werden Themen als Teildisziplinen abgegrenzt, wie werden sie in Studiengänge integriert? Welche Themen werden ausgeklammert?
Geplant sind Keynote-Vorträge, Präsentationen sowie Poster Sessions zu aktuellen Untersuchungen und Forschungsprojekten, die wir im Rahmen einer Zukunftswerkstatt von Lehrenden, Studierenden und Branchenvertreter*innen diskutieren wollen.
Wir freuen uns über Beiträge zu den oben genannten Themen und Aspekten:
Richtlinien für die Einreichung
- Senden Sie Ihren Extended Abstract von maximal 2.000 Wörtern bis zum 1. Mai 2022 an ees(at)hs-hannover.de. Alle eingereichten Beiträge werden begutachtet und bewertet.
- Wird Ihr Beitrag für das Symposium ausgewählt, so laden wir Sie ein, Ihren Beitrag (20 Min. plus 10 Min. Diskussion) auf dem Event Education Symposium am 10. Juni 2022 in Hannover zu präsentieren.
- Wir planen die Veröffentlichung aller Beiträge in einem Sammelband. Um Teil dieser Publikation zu sein, müssen vollständige Arbeiten mit einer maximalen Länge von 25 Seiten bis zum 30. September 2022 eingereicht werden.
- Erweiterte Abstracts, vollständige Vorträge und Präsentationen sowie Postersessions sind in deutscher oder englischer Sprache willkommen.
Wir planen derzeit, die Veranstaltung in Präsenz durchzuführen!
Das Event Education Symposium wird in Hannover von zwei Praxisprojektgruppen aus dem 2. und 4. Semester des Studiengangs Veranstaltungsmanagement an der Hochschule Hannover begleitet. Veranstalterin ist die Hochschule Hannover. Antonia Kohlbecher ist als Lehrbeauftragte im Projekt tätig. Gesamtverantwortlich für das Projekt sind Prof. Dr. Gernot Gehrke und Prof. Dr. Isabelle Thilo.