Die speziell für den Altarraum erstellten fünf Bilder fügen sich schwebend montiert in die architektonischen Aussparungen unter den Kirchenfenstern ein. Zu sehen sind illusionistische Raumverwerfungen, die mal fokussiert oder unscharf, mal eine stringente und mal eine chaotische Struktur haben. Mithilfe eines Tuchs erforschte die Künstlerin verschiedene Raumwirkungen. Bereits mit ihrem Forschungsprojekt „Die Endoskopie des Raumes“ lotete Ute Heuer Farbraumtiefen in der Bildwahrnehmung und deren malerische Interpretation aus sowie die exakte Beobachtung spezifischer Effekte bei der Entstehung der räumlichen Illusion mittels der analogen historischen Maltechnik. Die Ergebnisse dieser Studie flossen in die gezeigten Werke ein.
Die verwendete chinesische Tusche sowie die speziellen Tuschepinsel brachte Ute Heuer von einem Besuch der Partnerhochschule in Hangzhou mit. Zusammen mit der Maltechnik des Trompe-l’œil ist das verwendete Material grundlegendes Gestaltungselement dieser abstrakten Raumdarstellung.
Die Markuskirche wird von 2018 bis 2021 als eine der vier "signifikanten Kulturkirchen" der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers gefördert. So wie sich die Markuskirche als Kirchengemeinde als Ort der Begegnung versteht, gilt dies zugleich für das Selbstverständnis der Markuskirche als Kulturkirche. Entsprechend unterstützt und entwickelt die Markuskirche neben den klassischen Aktivitäten wie den Gottesdiensten und der Kirchenmusik künstlerische Formate, die stets einen Dialog mit dem Publikum, der Gemeinde und allen Interessierten in Form von Gesprächsrunden, Vortragsreihen, offenen Konzerten und Ausstellungen anstreben.
Bild: „Gekrümmter Raum 5“, Tusche auf Büttenpapier/Leinwand, 70 x 335 cm